Tumordiagnostik / Schnittrandkontrolle
Tumorklassifikation
Typisierung von Malignomen (einschließlich in situ)
- ICD-O-M2
Grading
- Differenzierungsgrad G1 (gut) bis G4 (undifferenziert).
Staging
- Microstaging entsprechend der gültigen TNM-Klassifikation
Krebsregister-Meldungen
- Schnittstellen mit Krebsregister BW und Krebsregister NRW für bundesweite Pflichtmeldungen.
Das tumorfreie Nachexcisat: „War nix mehr drin? – Machte trotzdem Sinn!“
Im Nachexzisat bei zuvor randbildendem pathologischen Befund ist eine Restneoplasie nicht nachweisbar.
Mögliche Ursachen:
- Tumor im Erstpräparat randbildend aber nicht randüberschreitend; der Tumor schloss mit dem Rand ab.
- Resttumor durch reparatives entzündliches Granulationsgewebe vorübergehend maskiert oder abgebaut.
„Probebiopsie im Gesunden!“
Bei multizentrisch wachsenden Tumoren oder Feldkanzerisierung kann eine kleine Probe (PE) zufällig ein vollständies Tumorzellaggregat enthalten, obwohl nur eine PE eines Teiles erfolgte.
Ggf. resultiert die missverständliche/irreführende histologische Angabe: „In sano“.
Nur durch eindeutige Angaben zur Operationsabsicht und Entnahmetechnik kann in diesem Fall eine PE von einer komplett erfolgten Exzision unterschieden werden (s. Abb. „Entnahme Stanzprobe“).
Risiko der „Unterdiagnose“ bei Shave-Präparaten und Mini-Präparaten
Eine „repräsentative Probe“ ist immer auch eine „große Probe“.
Winziges oder sehr oberflächliches Untersuchungsmaterial kann ein Sicherheitsrisiko darstellen, weil evtl. wichtige Teile des klinischen Befundes nicht erfasst wurden.
Die „Spitze des Eisbergs“ lässt dessen Gesamtausdehung leicht unterschätzen:
Aus oberflächlichem Biopsiematerial (z.B. shave) keine sichere histologische Aussage über Tumor-Typ und Tiefenwachstum.
Histografische Aufarbeitung
Intraoperativ vorgenommene Markierung(en) (Faden, Kerbung, Tusche)
erleichtert histologische Aussage zur genauen topografischen Lage eventuell randbildender Tumorteile. (Seite, Segment/Uhrzeit).